Teil 5: So pflanzen Sie Innovation: Die Leistungen und Erfolge anderer neidlos anerkennen

Jetzt sind Sie dran! In den letzten vier Blogs haben wir viel Theoretisches und Wissenswertes über Innovation bespro­chen: Was Innovation wirk­lich ist. Warum wir oft nicht so inno­vativ sind, wie wir es sein könnten. Welche Qualitäten Innovatoren auszeichnen. Und wir haben die tieferen Ursachen für Innovation kennen­ge­lernt, mit denen wir die ober­fläch­li­chen Ursachen aufladen, um nach­haltig inno­vativ zu sein.

So wichtig Lernen und Begreifen sind, das intel­lek­tu­elle Verständnis allein reicht nicht, um die Welt zu verän­dern. Nach dem Kurs beglückt nach Hause zu gehen und zu sagen: „Ja, die vom Diamond Management haben wirk­lich Recht!“ wird Innovation nicht in Ihr Leben bringen. Sie müssen die Diamantschneider-Werkzeuge auch anwenden. Für uns ist es wichtig, Ihnen diese Werkzeuge nahe zu bringen, Kurse für Sie zu orga­ni­sieren, in denen Sie Ihr Wissen vernetzen und vertiefen, und in der Zeit zwischen den Kursen in den Diamond Groups für Sie da zu sein. Aber das Allerwichtigste für uns ist, dass Sie die Diamantschneider-Werkzeuge dann auch tatsäch­lich und aktiv zur Realisierung Ihrer Ziele einsetzen. Daher lade ich Sie heute zu einem ganz persön­li­chen Experiment ein:

Probieren Sie doch die Wirkung von tieferen Ursachen selbst aus!

So funktioniert’s:

Sich an den Ideen anderer freuen

Wir haben im letzten Blog gesagt, eine der tieferen Ursachen für Innovation ist, sich an den Ideen und der Innovationskraft anderer zu freuen.

Diese Ursache ist eng verbunden mit einem der wich­tigsten Werkzeugsätze im Diamantschneider-System: Den 10 Tugenden. Diese zehn Grundsätze sind so etwas wie die Top Ten der guten Samen, die Sie in Ihrem Alltag pflanzen können. Wenn Sie jeden Tag „nur“ diese Zehn umsetzen, ist ein Leben in Wohlstand und Glück quasi unver­meidbar. Leider sind diese Top Ten auch genau die Dinge, die uns am schwersten fallen und gegen die wir nahezu täglich aus Unachtsamkeit, Ärger oder weil wir denken, dass es keiner mitbe­kommt, verstoßen.

Schauen Sie sich gern nochmal alle Zehn an. Wenn Sie sie genau betrachten, werden Sie merken, was ich meine.

Heute interessiert uns für unser obiges Thema besonders die Nummer 8: „Glücklich sein, wenn andere bekommen, was sie sich wünschen“. Es geht um das Thema Neid.

Nun würden sich die wenigsten von uns als neidi­sche Menschen betrachten. Aber wie schaut es in folgendem Fall aus: Sie sind der Entwicklungsleiter, die Entwicklungsleiterin eines Marktführers für Elektroradmotoren und unter­wegs auf der wich­tigsten Messe Ihrer Branche. Ihr Unternehmen ist in den letzten drei Jahren rasant gewachsen, alle großen Radmarken verwenden Ihre Motoren, aber der Chef hat in letzter Zeit schon öfter bemerkt, der Vorsprung vor der Konkurrenz würde ja bedenk­lich schmelzen und dann hat er Sie ange­schaut und gemeint, es wäre nun wirk­lich Zeit für eine neue Motorengeneration. Sie haben genickt, denn schließ­lich beschäf­tigen Sie sich mit Ihrem Team seit Monaten mit neuen Motorideen, aber irgendwie ist nichts Zündendes dabei. Und dann betreten Sie die Nachbar-Messehalle und stehen direkt vor dem Stand Ihres größten Konkurrenten und davor drän­gelt sich eine Traube von Kunden – Ihre Kunden! – und bewun­dert einen brand­neuen Elektromotor, dessen großes Potenzial Sie in einer Sekunde begreifen: Dieses Produkt wird Ihr Unternehmen in Nullkommanichts vom Marktführerplatz vertrieben haben.

Was fühlen Sie jetzt?

Entsetzen, weil Sie schon Ihren wutent­brannten Chef vor sich sehen, der inner­halb der nächsten 30 Minuten Ihren Kopf fordern wird? Wut auf Ihre Mitarbeiter, weil mindes­tens zwei von ihnen auf derselben Uni waren, wie die neue Entwicklungsleiterin Ihres Konkurrenten und doch auch auf diese Idee hätten kommen können? Und Neid auf diese Frau, die jetzt den Erfolg einheimst, der eigent­lich Ihrer hätte sein sollen?

Wie lange dauert es, bis diese starken Gefühle aus Ihrem Messespaziergang einen Höllenritt gemacht haben?

10 Millisekunden? In dem Moment, wo Sie unter dem Einfluss dieser Gefühle Ihrer Konkurrentin die Pest an den Hals wünschen, fluchen, einen Mitarbeiter anschnauzen, sich gekränkt vor Ihrem Chef recht­fer­tigen, der statt 30 sogar nur 10 Minuten gebraucht hat, um seinen Schuldigen zu finden – in dem Moment pflanzen Sie kraft­volle Samen dafür, dass Ihnen auch in den nächsten Monaten absolut nichts Neues, Innovatives einfallen wird. Stattdessen pflanzen Sie Neid und Wut in Ihrem eigenen Leben.

Was also tun, wenn uns der Neid anfällt?

Neid ist, wie viele Gefühle, eine Gewohnheit. Wir sind gewohnt, in Konkurrenzbegriffen zu denken. Da es unserer Erfahrung nach nicht genü­gend Geld, Innovation, Kunden etc. auf der Welt gibt, müssen wir alles tun, damit wir die knappe Ware als erste bekommen. Und wenn uns ein anderer zuvor­kommt, dann empfinden wir Neid. Das ist unsere Weltsicht. Im Diamantschneider-System nennen wir dies eine falsche Weltsicht.

Wenn Sie sich dies in dem Moment, in dem Sie vor dem Stand Ihres Konkurrenten stehen und alle diese Gefühle auf Sie einstürmen, bewusst machen, können Sie Ihre Welt verän­dern: Denn die korrekte Weltsicht ist:

Alles kommt von Samen!
Unser Gefühl, dass alles nur begrenzt verfügbar ist, kommt von unserer Erfahrung, dass Dinge enden. Die Samen, die Ihr markt­füh­rendes Produkt mit Erfolg und Innovation „aufge­laden“ haben, sind erschöpft. Die Tatsache, dass Sie jetzt erleben müssen, wie es über­holt wird, kommt davon, dass Sie in der Vergangenheit die Innovationen anderer nicht genü­gend gewür­digt oder sogar zu zerstören versucht haben.

Aber nicht verzweifeln: Jetzt helfen Ihnen die 4 Kräfte:

Die 4 Kräfte zum Entkräften alter negativer Samen:
  • Denken Sie an den Stift – Machen Sie sich klar, wo alles herkommt. Erinnern Sie sich daran, dass die Konkurrenzsituation, die Sie erleben, von Samen kommt, die Sie gepflanzt haben, als sie neidisch auf andere waren. Die Situation selbst ist leer. Sie wird in dem Moment, in dem der Same reift, zu Ihrem Erlebnis.
  • Treffen Sie den Entschluss, nega­tive Samen aufzu­halten, bevor sie sich vervielfältigen.
    Die Auswirkungen einmal gepflanzter Samen verdop­peln sich inner­halb von 24 Stunden. Je früher Sie sich entscheiden, das Wachsen eines nega­tiven Samens zu verhin­dern, umso geringer wird die Auswirkung für Sie sein, wenn er aufgeht. Sie stoppen das Wachstum, indem Sie aus ganzem Herzen bereuen, neidisch auf andere gewesen zu sein.
  • Geben Sie sich das Versprechen, diesen Fehler nicht erneut zu machen.
    Setzen Sie sich einen Zeitrahmen, in dem Sie anderen ohne jegli­chen Neid begegnen. Seien Sie realis­tisch dabei: Wenn es Ihnen sehr schwer fällt, nicht neidisch zu sein, dann wählen Sie einen kürzeren Zeitraum, z.B. 1 Stunde, damit Sie Ihr Versprechen auch sicher einhalten können. Das Bereuen und die Einhaltung des Versprechens verhin­dern wirksam das Wachstum nega­tiver Samen.
  • Tun Sie etwas Gutes, um das schlechte Karma auszugleichen
    Hier könnten Sie, wenn Sie einen wirk­lich kraft­vollen Ausgleich wollen, direkt auf dem Stand der Entwicklungsleiterin Ihres Konkurrenten Ihre Anerkennung ausspre­chen. Aber das Ganze funk­tio­niert auch, wenn Sie einen Ihrer Mitarbeiter feiern, der etwas Neues entwi­ckelt hat. Warten Sie aber nicht allzu lange: Je früher Sie einen nega­tiven Samen „entmachten“, umso weniger stark wird seine Wirkung sein. Der posi­tive Ausgleich wirkt wie ein Gegengift zum nega­tiven Samen.

Eine bessere Welt – ohne Neid

In dem Moment, in dem Sie vor dem Stand Ihres Konkurrenten stehen, haben Sie also die Wahl, wie Sie Ihre Zukunft pflanzen. Sie können eine Welt voller Limitationen, Knappheit und Konkurrenz pflanzen. Oder eine Welt, in der alle erfolgreich sind und in der Sie aus einem sich nie erschöp­fenden Füllhorn von Ideen stetig neue Produkte erschaffen, die die Welt für alle besser machen. Probieren Sie es aus! Und berichten Sie uns von Ihren Erfahrungen.

Geschrieben für Diamond Management
von Ulrike Bienert-Loy

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