Jetzt sieht man sie wieder überall: Valentinskarten, Valentinsherzen, Valentinspralinen, bei meinem Bäcker gibt es sogar Valentinskrapfen! Der Wunsch nach Liebe ist bei uns allen so stark, dass er uns einen eigenen Tag im Jahr beschert, an dem wir ganz öffentlich unseren Gefühlen Ausdruck verleihen sollen.
Ganze Industrien leben von diesem starken Wunsch: Man braucht sich nur all die Dating-Portale, Speed-Dating-Agenturen, Single-Börsen anzuschauen, um zu begreifen, wie sehr wir uns wünschen, einen Partner an unserer Seite zu haben. Und sogar der älteste Berufszweig der Welt ist Ausdruck dieser Sehnsucht – die Rotlicht-Branche.
Aber selbst wenn wir einen Partner oder eine Partnerin gefunden haben, macht uns die Liebe nicht immer glücklich. Was hat es also auf sich mit der Suche – und manchmal auch der Sucht – nach Zweisamkeit? Und was sagen die alten Schriften dazu?
Bislang haben wir uns in dieser Blogserie Abhängigkeiten von Substanzen und Objekten angeschaut. Aber es gibt auch Abhängigkeiten von Gefühlszuständen und Emotionen. Dass es Abhängigkeiten sind, können wir schon allein an den Selbsthilfegruppen erkennen, die sich damit beschäftigen: Gruppen für Co-Abhängigkeiten, für Sexsucht, für Polyamorie, für Eifersucht und Vieles mehr.
Die alten Schriften nennen dies mentale Abhängigkeiten: Wir konzentrieren unseren Geist auf das, was wir nicht haben: Wir haben keinen Partner. Oder der Partner, den wir haben, macht uns nicht glücklich. Und wenn wir die Welt um uns betrachten, scheint sie uns Recht zu geben in unserer Mangelwahrnehmung: Die Klatschzeitschriften sind voll von gescheiterten Beziehungen, in unserem Feld häufen sich die Scheidungen, die Krimis sind voll von Beziehungstaten.
Statt Kaffeemeditation am Abend, statt uns daran zu erinnern, wie viel Liebe uns an dem Tag begegnet ist und uns darüber zu freuen, grämen wir uns über all die Dinge, die in unserer Beziehung falsch laufen, bzw. darüber, dass wir Mr. oder Mrs. Perfect noch nicht getroffen haben.
Wir haben vergessen, dass jeder Gedanke, den wir haben, einen Samen dafür pflanzt, dass wir genau so einen Gedanken in der Zukunft wieder haben werden. Jedes Mal, wenn wir beim Lesen der Promi-News befriedigt feststellen, dass auch andere Liebesprobleme haben, pflanzen wir eine Welt, in der wir immer mehr gescheiterte Beziehungen miterleben müssen.
Irgendwann nehmen uns die anderen als einen unglücklichen Menschen wahr, der einfach kein Glück in der Liebe zu haben scheint. Und irgendwann glauben wir es selbst.
Ein Teufelskreis, aus dem wir ohne das Wissen, das uns die alten Schriften bringen, kaum noch herauskommen.
Die Sucht nach Liebe ist nämlich im Grunde genauso wie die Sucht nach Alkohol oder Zigaretten. Auch sie ist eine Gewohnheit: Wir sind es gewohnt, in Mangel zu denken. Mentale Abhängigkeiten sind genauso schwer zu brechen, wie körperliche, wenn nicht sogar schwerer.
Aber es gibt zum Glück Werkzeuge, wie wir das schaffen. Die 4 Schritte, die wir in einigen Blogs besprochen haben, sind eines davon.
Bis zur Teilnahme an einem DCI Level 6 Seminar: Nutzen Sie doch den kommenden Valentinstag dafür, eine ganz neue, positive Weltsicht zu üben! Suchen Sie sich Menschen in Ihrem Umfeld aus, die in Ihrem Leben eine Rolle spielen – Menschen, die eine große Rolle spielen, wie Ihre/n Partner/in, Ihre Kinder oder Ihre Eltern. Aber auch Menschen, die die kleinen Dinge in Ihrem Leben schön machen: Ihre Putzfee, Ihren Busfahrer, Ihren Postboten, die nette Verkäuferin an der Supermarktkasse. Überraschen Sie diese Personen am Valentinstag mit einem kleinen Dankeschön. Freuen Sie sich über die Reaktionen. Und dann, am Abend, lassen Sie alles in Ihrer Kaffeemeditation nochmal Revue passieren und freuen Sie sich darüber, wie schön die Welt sein kann, wenn wir einander mehr wertschätzen.
Ihr Diamond Management Team
Geschrieben für Diamond Management
von Ulrike Bienert-Loy
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