Schon als Kind wusste ich, dass ich unbedingt Mama werden möchte, und als meine Beziehung mit meinem jetzigen Mann im Alter von 22 Jahren immer enger wurde, war uns klar, wir wollen zusammen bleiben. Unser beider Kinderwunsch wurde immer stärker, doch als ich auch nach unserer Hochzeit drei Jahre später nicht schwanger wurde, habe ich mich für Untersuchungen entschieden, um den Grund zu finden, warum es nicht klappte.
Bei einer Spiegelung des Bauchraumes und der Gebärmutter, wegen Verdacht auf Endometriose, wurde meine Gebärmutter nahe an einem Eileiter durchstoßen, ich verlor viel Blut und aus der ambulant angedachten OP wurde ich auf der Intensivstation wach, und musste 14 Tage im Krankenhaus bleiben. Ein Grund für meine Kinderlosigkeit wurde nicht gefunden, es konnte aber auch nicht geprüft werden, ob meine Eileiter durchgängig sind. Dieses Erlebnis hat mich sehr getroffen, mich in Depressionen und eine Krise in unsere Beziehung gebracht.
Nach einem Jahr Heilung war mein Körper wieder soweit genesen, dass wir erneut versuchten, schwanger zu werden. Nach weiteren zwei Jahren, wurden in einem Kinderwunschzentrum Untersuchungen aufgenommen und festgestellt, dass die Spermien meines Mannes nur bedingt vital und bewegungsfähig sind und mein Hormonhaushalt völlig durcheinander ist. Die klare Empfehlung war eine Insemination, es sollten die Spermien meines Mannes zuerst im Labor „gepimpt“ werden und dann zu meinem Eisprung unter Hormongaben direkt in die Gebärmutter eingebracht werden. Die Krankenkasse hat 7 solcher Behandlungen bereits zugestimmt. Diese ganze Prozedur war sehr anstrengend und irgendwann war es mir zu viel. Und zum Glück hat sich parallel dazu eine ganz neue Sicht auf unsere Situation aufgetan:
Vor 9 Monaten hatten wir von den Herangehensweisen des DCI erfahren, zuerst ein online Meditationskurs besucht, Bücher von Michael Roach gelesen und schließlich DCI-Seminare in Wien und Dresden besucht. Die Bilder, die hier verwendet werden, um die umfangreichen und tiefgehenden buddhistischen Weisheiten für unsere westliche Gesellschaft zu übersetzen/ zu vermitteln, haben uns sehr inspiriert und unser Interesse / unser Verstehen angeklungen.
Unter lieber Begleitung von Eva Balzer habe ich mich an mein Hauptthema der Kinderlosigkeit und der Schmerzen meiner weiblichen Organe gewagt. Welche Samen habe ich wohl gesät, dass es bisher nicht geklappt hat, dass ich starke Periodenschmerzen habe und diese missglückte Operation erlebte? Viele dieser Gründe konnte ich mit meinem Verstand nicht finden, jedoch habe ich die 4 Kräfte angewandt: Ich weiß, woher meine Welt kommt – von mir und meinen Samen. Es gibt einen Grund, warum ich das ernte, was mir jetzt geschieht. Es tut mir unendlich leid, was auch immer ich getan habe und ich werde es nicht mehr tun. Und ich tue jetzt ganz viele tolle Sachen, um das wieder gut zu machen.
Als karmischer Partner ist uns sofort unsere befreundete Familie eingefallen mit 4 Kindern zwischen 1 und 7 Jahren, die Eltern sind jünger als wir und früher war es oft für uns hart zu sehen, wie sie ein Kind nach dem anderen bekamen, was oft Neid in mir weckte. Nun übte ich mich abends in der Tong-Len Meditation mit der Mutter, freute mich über sie, wie toll sie ihre Sache macht. Wir begannen uns wöchentlich für 2 Stunden mit den Kindern zu treffen, eine innige Beziehung entstand, wir freuten uns riesig über diese wundervollen Kinder, die ja nun in unserem Leben hatten. Die Eltern hatten etwas Auszeit in diesen Stunden, auch über die Entlastung, die wir ihnen geben konnten, freuten wir uns. Und dann waren wir uns auch so dankbar über die Ehre, die uns zuteilwurde, dass diese tollen Kinder und diese tollen Eltern uns die Möglichkeit gaben, mit ihnen Zeit zu verbringen – unsere kleinen und großen Buddhas.
Und unser Kinderwunsch dabei – was sollen wir tun? Diese Prozedur der Insemination machen? Da hatte ich kein gutes Bauchgefühl. Das ist doch gar nicht mein Weg. Mehr entsprach mir, mit einer Heilpraktikerin über homöopathische Cremes meinen Hormonhaushalt zu behandeln – aus Sicht der Samen-Theorie würde das wohl auch nur dann helfen, wenn ich hierfür die passenden Samen gesät hatte … aber nicht so viel darüber nachdenken – mein Bauchgefühl stimmte dem Weg zu. In den letzten Wochen hatte ich immer weniger Lust, überhaupt etwas „zu tun“, ich wurde ruhiger und auch zufrieden mit dem, was ich schon um mich habe. Ich merkte, ich bin auch so schon glücklich, und konnte entspannen.
Wir trafen uns weiter mit den Kindern, freuten uns abends darüber – wer weiß, vielleicht gehen ja doch irgendwann die Samen auf, die wir so intensiv säen? Als dann, einfach so, Mitte September meine Periode ausblieb konnten wir es erst gar nicht glauben, doch ein Schwangerschaftstest und auch ein Besuch bei der Frauenärztin bestätigten, ich bin auf einmal schwanger! Nun erst in der 9. Woche, doch dass es plötzlich nach 8 Jahren geklappt hat, freut uns schon ungemein.
Wir treffen uns weiterhin mit den Kindern, denn uns ist nun klar, dass wir auch bei der Ehre und Freude über ein eigenes Kind niemals andere Kinder um uns herum vergessen/übersehen wollen. Wir möchten weiter Samen säen und sind so dankbar über die schöne Zeit, die dabei entsteht. Auch die Themen Weiblichkeit und Gesundheit werde ich weiter verstärkt beachten: Mich über jede Frau freuen und das, was sie so besonders und so schön macht. – Plötzlich bin ich nicht mehr so kritisch anderen Frauen und mir selbst gegenüber. Meinen Tag beobachten, wo ich etwas tue um Leben zu bewahren – Meine Beziehung zu noch so kleinen Lebewesen ist viel intensiver, ich freue mich richtig, welche Fülle und Vielfalt um mich herum herrscht.
Ein so tiefes Verständnis für das, was unsere Welt im Innersten zusammenhält und wie meine Welt entsteht, habe ich bisher nur in den Bildern und der Sprache des DCI gefunden. Ich bin überzeugt, dass dieser wahre Kern in jeder Religion und Weisheitslehre steckt. Jedoch diese klare Sprache über die buddhistischen Weisheiten in verständlichen Bildern, macht ein echtes Anwenden leicht und greifbar. Dass meine Schwangerschaft nach so langer Zeit des Wartens nun entstanden ist, bestätigt uns, dass es wirklich funktioniert. Ich bin so dankbar dafür und hoffe, dass meine Geschichte Mut macht, es einfach auszuprobieren!
Maria
0 Kommentare