Mein Name ist Sandra May, ich bin 37 Jahre, bin verhei­ratet und habe einen kleinen Sohn. Ich bin frei­be­ruf­liche Heilpädagogin und Yogalehrerin.
Oft habe ich mir gewünscht, ich könnte meine eigene Yogageschichte genauso wie mein Yogalehrer beginnen: „Ich bin Yogi schon mein ganzes Leben, meine Eltern waren schon Yogalehrer…“ – wow! Leider, oder Gott sei Dank, war ich ziem­lich weit weg vom Yogi-Leben. Denn umso wunder­barer finde ich meine Geschichte jetzt, denn sie zeigt mir noch deut­li­cher welche Wunder möglich sind.

Nun aber zu meiner Geschichte: Ich bin Yogi, viel­leicht schon ein biss­chen mehr als mein halbes Leben. Meine Yogareise hat mit einem wich­tigen und für mich damals unend­lich großen Schritt begonnen. Als ich 12 Jahre alt war beschloss ich Vegetarier zu werden. Tiere zu Essen machte für mich keinen Sinn. Und damals 1995, in einem 300 Seelendorf in Bayern, in einer Metzgersfamilie war dies eigent­lich mehr als nur ein kleiner Schritt – Neal Armstrong hat auf seiner Reise zum Mond sicher ähnliche Energien aufwenden müssen wie ich damals 😊 Ziemlich außer­ir­disch habe ich mich zu dieser Zeit schon gefühlt, aber ich war auch über­zeugt und konnte hier schon einen starken Willen entwi­ckeln, mich für eine Sache einzusetzen.

Ich denke, dass meine Yogageschichte tatsäch­lich schon hier begonnen hat, denn wie ich in meiner Yogalehrerausbildung später erfuhr beginnt Yoga genau genommen mit diesem Schritt. So steht es im Yogasutra, der erste Schritt auf dem Yogaweg ist Ahimsa – Gewaltlosigkeit oder besser gesagt Nicht-Verletzen und genau wie die Tugend 1 der Diamantschneiderprinzipien. Und mit diesem ersten Schritt verwan­delte sich auch schon mein Leben, schnell bemerkte ich, dass ich ein ganz anderes Energie Level hatte, ich war gesund und unter­schied­liche Yogathemen berührten immer wieder mein Leben, mal mehr mal weniger. Ich probierte das ein oder andere aus, begann etwas – hörte es dann wieder auf, verstand mal mehr mal weniger. Ein längeres hin und her, ein auf und ab in unter­schied­lichste Höhen und Tiefen. Mit meinem Studium 2006 zog es mich dann immer wieder nach Indien und viele andere asia­ti­sche Länder, zur verspielten indi­schen und der logi­schen buddhis­ti­schen Philosophie fühlte ich mich mehr und mehr hingezogen.

Erst 2010 hat mich die Yogapraxis richtig erreicht – ich war damals für 5 Monate in Asien unter­wegs – ohne Ziel, ohne Plan – mit Bus, Bahn oder Boot ging es von Japan durch China, Vietnam, Kambodscha, Laos bis nach Thailand. Hier fand ich auf Koh Phangan auf eine kleine Ashtanga Yoga Schule. Ich war nach der ersten Stunde so fertig und gleich­zeitig so beseelt, dass ich mehr wollte. Der Ratschlag des Lehrers war eindeutig – „You are too weak, you go home and you prac­tice Ashtanga Yoga!“ Und tatsäch­lich so ward es geschehen. Zum dama­ligen Zeitpunkt war ich arbeits- und heimatlos, ich war offen für alles und fand einen tollen Job in einer neuen Stadt, meiner neuen Herzheimat – Karlsruhe. Und dazu schien es so, als hätte ich gutes Yoga-Karma gesam­melt, denn nur 100 Meter von meiner neuen Wohnung entfernt, lag eine Ashtanga-Yoga Schule! Ab dann ging alles sehr schnell – tägli­cher Unterricht, Meditationsretreats und eine Yogalehrerausbildung in Indien folgten, dann auch bald eigenes Unterrichten und irgend­wann sogar eine eigene kleine Yogaschule.

In meiner beson­ders inten­siven Praxisphase war ich immer wieder darüber erstaunt, welche neuen Möglichkeiten der Bewegung sich mir auftaten und welche neuen Blickwinkel damit möglich waren. Ich hatte das Gefühl mit diesen neuen Möglichkeiten, mich entspannt in alle Richtungen zu dehnen, zu drehen, mich zu verknoten und mich auch wieder zu entknoten, loszu­lassen und auf kraft­voll zu üben, wuchs auch meine Offenheit gegen­über anderen Sichtweisen – mein Geist bekam auch all diese Möglichkeiten. Auch mein Schlaf verbes­serte sich und bei Problemen auf der Arbeit konnte ich viel ruhiger und gelas­sener bleiben. Und ich fand heraus was ich gerne machen möchte – Yoga prak­ti­zieren und Yoga weiter­geben – eine wunder­volle Aufgabe 😊

Auf einer Reise 2015 nach und durch Nepal, begeg­nete mir immer wieder das Thema Karma und ein paar Schicksalsschläge später, begeg­neten mir 2018 auch Geshe Micheal Roach und die Diamantschneider-Prinzipien. Ich war gleich davon ange­zogen, wie hier die Prinzipien von Karma und Leerheit gut verständ­lich erklärt wurden und in die Möglichkeit boten diese ins tägliche Leben zu übertragen.

Seitdem habe ich viele Geschenke erhalten – ein besseres Verständnis für die Dinge die mir in meinem Leben begegnen, mehr Freude in meinem Tun, eine karmi­sche Partnerin und viele freund­liche Menschen, Unterstützung von allen Seiten, einen Sohne der nachts wieder schläft, einen Ehemann der sich eben­falls mit den Prinzipien beschäf­tigt und diese anwendet…und noch so viel mehr. Ich fühle mich reich beschenkt, bin unend­lich dankbar und wünsche jedem hier ähnliche Erfahrungen für sein Leben.

Geschrieben von Sandra May für Diamond Management

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